Alle Jahre wieder fällt in Moskau sommerlicher Schnee und hüllt die russische Hauptstadt in einen weißen Teppich. Schuld daran sind die von Stalin gepflanzten Balsampappeln. Aber was die Moskauer quält, kann für andere einen erholsamen Schlaf bedeuten. Denn der Flaum der Pappeln – dabei handelt es sich um die Samenfasern der Bäume – kann als Füllung für Bettdecken verwendet werden.
Ernte: schwierig aber ertragreich
Nur die weiblichen Bäume tragen Früchte, die männlichen Pappeln dagegen verfügen lediglich über Pollen. Geerntet wird zwischen Juni und September und zwar mit Baumkletterern oder Fesselballon. Dabei schneiden die Baumkletterer die ganzen Äste ab, so dass ein- und derselbe Baum nur alle drei bis vier Jahre beerntet werden kann. Die Fasern selbst sind kostenlos, denn die Gemeinden sind froh, wenn der lästige Flaum weniger wird. Als Gegenleistung entfernen die Kletterer trockene Äste und sorgen dadurch für eine bessere Holzqualität und eine erhöhte Verkehrssicherheit. Damit bei der Ernte und dem Transport möglichst wenig Flaum verloren geht, werden die noch nicht komplett geöffneten Fruchtkapseln geerntet.
Jeder Baum verfügt etwa über 25 Kilogramm Fruchtmaterial, wovon 1 bis 1,5 Kilogramm Pappelflaum sind. Eine Menge, mit der drei Bettdecken gefüllt werden können. Die Erlöse aus Pappelflaum übersteigen mit 100 Euro pro Kilogramm die Preise von Daunen und Kaschmirwolle bei weitem. In geschlossenen, fruchtintensiven Beständen ist mit 200 Kilogramm Pappelflaum pro Jahr und Hektar zu rechnen. So können dort lange vor der Holzernte Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden.
Nach der Ernte geht´s erst richtig los
Nach der Ernte wird der Pappelflaum zunächst grob von den Ästen befreit. In einem patentierten Verfahren trennt eine Maschine Blätter, Zweige, Samen und Kapseln vom Flaum. Dann wird der Rohstoff gereinigt. Das Ergebnis sind die feinsten Naturfasern weltweit. Diese werden in der Bettenfabrik gekämmt und über das so entstandene Vlies wird ein Bezug gesteppt – fertig ist die Pappelflaumdecke.
Qualität: sehr gut und durch Kombinationen noch zu steigern
Pappelflaum wurde insbesondere auf die wichtigsten Eigenschaften einer Decke – nämlich Wärme und Feuchtigkeitsregulierung – getestet. Diese Tests belegten, dass Decken mit einer Pappelflaum-Füllung wärmer und trocknender sind als beispielsweise Daunendecken. Diese optimalen Eigenschaften können durch eine Kombination mit anderen Materialien noch ergänzt werden. So können sich Pappelflaum und (feines) Tierhaar optimal bereichern: Die geringere Isolationsfähigkeit des Tierhaars wird durch Pappelflaum ausgeglichen, während der gute Feuchtetransport des Pappelflaums durch feines Tierhaar (und auch durch Seide) noch verstärkt wird.
Die weltweit unübertroffene Kurzzeit-Feuchteaufnahme des Pappelflaums nimmt die auf der Haut entstehende Feuchtigkeit prompt und aktiv auf und leitet sie weiter. Kombinationen mit Pappelflaum können größere Temperaturunterschiede ausgleichen als Daunen- oder Tierhaardecken. Der Flaum kann aufgrund seiner Feinheit ohnehin nicht in reiner Form verarbeitet werden, sondern benötigt immer eine Trägerfaser.
High-Tech aus der Natur mit starken Argumenten
Pappelflaum weist nicht nur eine außerordentliche Faserfeinheit auf, sondern besitzt auch auffällig große Hohlräume. Dadurch wird eine extrem hohe Oberflächenwirksamkeit erreicht. Das Material ist leicht, isoliert hervorragend und kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und abgeben. Pappelflaum ist die feinste hohle Textilfaser weltweit. Selbst ein Haar ist um ein vielfaches größer. Dies führt dazu, dass der
Pappelflaum hervorragende Eigenschaften besitzt:
- warm und schnell wärmend: Pappelflaum ist die wärmste Pflanzenfaser weltweit, sogar noch wärmer als Cashmere und Daunen. Pappelflaum macht sofort warm.
- atmungsaktiv und feuchteregulierend: Pappelflaum reguliert die Feuchtigkeit besser als alle bisherigen Textilfasern. Damit hat das Schwitzen unter der Decke ein Ende.
- fein und leicht: Pappelflaum ist aufgrund seiner sehr großen Hohlräume extrem leicht und sogar die feinste hohle Textilfaser weltweit.
- gesund und hypoallergen: Pappelflaum ist pflanzlich und nicht chemisch behandelt. Er wird von Öko-Test für Allergiker empfohlen.
- langlebig: Pappelflaum wird mit der Zeit nicht spröde.
- Spindel